Man lebt ja nur einmal - und was soll’s?
Man lebt ja nur einmal. Einmal. Nicht zweimal, nicht dreitausendmal, nicht fünftausendmal. Ein einziges armseliges, großartiges, schrecklich wunderbares Leben und doch verbringen wir es damit, uns den Kopf zu zerbrechen: Was denken die anderen?
Ob sie mich mögen, ob sie mich verachten, ob mein Hemd zu bunt, meine Stimme zu laut, mein Schweigen zu lang ist. Wahrhaft abscheulich …
Denn mal ehrlich: Wenn ich tanze, wird jemand die Musik hassen. Wenn ich schweige, wird jemand tuscheln. Und wenn ich sterbe, ja, selbst dann wird man noch klatschen und raunen: „Na endlich.“
Also warum zum Teufel vergeude ich Stunden, Tage, Jahre, mein Dasein an die Launen anderer?
Die Illusion des Applauses
Man könnte glauben, man könne es richtig machen. Man könne brav lächeln, nicken, gehorchen und irgendwann würden sie alle jubeln: „Seht, was für ein braver Mensch!“
Doch nein. Denn ob du A tust oder B oder gar nichts. Es wird immer einer da sein, der die Stirn runzelt.
Immer.
Ein Spiel, das man nicht gewinnen kann. Also warum noch mitspielen?
Gedankendisziplin: Der innere Spott
Da sind sie, diese Gedanken: „Was denken die wohl?“
Und ich antworte: „Ach, halt den Mund.“
So einfach. So schwer.
Wie bei einem ungebetenen Gast, der immer wieder an die Tür klopft. Man öffnet nicht. Man denkt: „Ah, du schon wieder.“ Und widmet sich wieder seinem Tee.
Es geht nicht darum, die Stimmen zum Schweigen zu bringen. Sie werden murmeln, egal wie. Es geht darum, ihnen keine Macht mehr zu geben.
Kleine Rebellionen
Vielleicht beginnt Freiheit nicht mit einem Donnerschlag, sondern mit einer Kleinigkeit.
Zieh etwas an, das du magst – auch wenn es „nicht passt“.
Sag deine Meinung – ohne sie zu entschärfen.
Tu etwas nur für dich – ohne Erklärung, ohne Entschuldigung.
Und siehe da: Die Welt bricht nicht zusammen. Kein Donnerhall, kein Blitz. Nur du, ein Stück freier.
Gesunder Egoismus
Man nennt es Egoismus, ich nenne es Selbsterhaltung.
Denn wer dich in deiner echten Gestalt nicht erträgt, hätte dich in der angepassten Version auch nicht wirklich gemocht.
Also sei lieber verhasst für das, was du bist, als geliebt für eine Maske.
Oder besser: Sei dir selbst genug. Alles andere ist Zugabe.
Am Ende bleibt nur dieser Satz:
Es ist mir nicht egal, dass andere existieren, aber es ist mir egal, was sie von meinem Weg halten.
Und genau da beginnt Frieden.
Die mentale Rüstung
Und nun, mein liebes Publikum, zur eigentlichen Kür:
Wie schützt man sich vor den Blicken, dem Geraune, dem ständigen „Was denken sie wohl?“
Ganz einfach: Man zieht Rüstung an. Nicht aus Stahl, nicht aus Eisen, sondern aus Haltung.
1. Der Helm des Spottes
Am Morgen, vor dem Spiegel, ein kurzer Blick ins eigene Gesicht und der Satz:
„Die Welt kann heute denken, was sie will. Ich denke anders.“
Ein Spotthelm gegen die Meinungsschlacht.
2. Der Brustpanzer der Klarheit
Frage dich: „Will ich das, weil es mir entspricht oder nur, weil es jemand erwartet?“
Die Antwort ist dein Schutzschild. Wer klar sieht, lässt sich nicht so leicht verwunden.
3. Die Stiefel der kleinen Rebellion
Trage etwas, das dir gefällt. Sag etwas, das dir entspricht. Tue etwas, das dich glücklich macht.
Mit jedem Schritt wird der Boden härter, der Rücken gerader.
4. Das Schwert des „Egal“
Wenn der Gedanke auftaucht „Was, wenn sie reden?“ zieh dein Schwert. Ein kurzes: „Und?“
Das ist alles. Zwei Buchstaben, schärfer als jede Klinge.
So gehst du hinaus, nicht unverwundbar, aber unerschütterlich.
Denn man lebt ja nur einmal und wahrlich, das ist schon Kampf genug.